Nr. 159 aus DB.de vom 23.01.2011

Der Rückgang der Philosophie hat folgende Ursachen:


1. Eine wichtige und richtungweisende Erklärung lieferte mir GOOGLE:

Die wichtigsten Suchwörter, die ich dazu verwendet habe, sind:
Philosophie (deutsch, portugiesisch und französisch),
la filosofia (spanisch),
philosophy (englisch),

Suche zum Keywort „Philosophie“ in Deutschland am 23.01.2011 über GOOGLE INSIGHTS:
http://www.google.com/insights/search/#q=%22philosophie%22&geo=DE&cmpt=q

Wenn man sich die Übersichten zu den Wörtern „Philosophie“ „ la filosofia“ „philosophy“ ansieht, dann wird sehr schnell und überdeutlich, dass das Interesse an der Philosophie bei den Menschen groß ist, die in den Ländern leben, wo mit hoher Wahrscheinlichkeit die Unterdrückung des freien Geistes unterstellt werden kann.

Egal, welche Statistik man auch betrachtet, die Menge der Klickraten zu den Wörtern „Philosophie, la filosofia, philosophy“ gehen seit den letzten 8 Jahren kontinuierlich zurück.

Zum spanischen Begriff „la filosofia“ führen weltweit eindeutig und mit Abstand die Kubaner, gefolgt von Ecuador, Bolivien, Guatemala, Panama, Kolumbien, Mexiko, Uruguay, Peru und der Dominikanischen Republik. Auffällig ist, dass unter diesen ersten Zehn Spanien und auch Argentinien nicht vorkommen.

Zum englischen Begriff „philosophy“ sind die weltweit höchsten Klickraten aus Malawi, Nigeria, Philippinen, Äthiopien, Simbabwe, Tansania, Kenia, Ghana, Sambia und Botsuana zu verzeichnen. Auffällig ist, dass unter diesen ersten Zehn nicht die USA und England sind.

Zum deutschen, französischen und portugiesischen Begriff „Philosophie“ sind die weltweit höchsten Klickraten aus Gabun, Mali, Burkina Faso, Togo, Senegal, Elfenbeinküste, Kamerun, Haiti, Benin und Mauretanien zu verzeichnen. Auffällig ist, dass unter diesen ersten Zehn Deutschland, Brasilien, Frankreich und Portugal nicht zu finden sind.

In Deutschland gibt es folgende Reihenfolge (und in Klammern die Einwohnerzahlen) Berlin (3,4 Mio.), Mecklenburg-Vorpommern (1,6 Mio.), Thüringen (2,2 Mio.), NRW (17,9 Mio.), Hamburg (1,7 Mio.), BW (10,7 Mio.), Sachsen (4,2 Mio.), Bayern (12,5 Mio.), Rheinland-Pfalz (4,0 Mio.) und Schleswig-Holstein (2,8 Mio.).

Wenn man die weltweiten Klickraten zum Begriff „Philosophie“ auswertet, so fällt eindeutig auf, dass in den Krisenregionen, in armen Ländern, in Ländern mit instabilen, politischen Verhältnissen, die Menschen den Begriff „Philosophie“ überproportional anklicken.

Hier gibt es einen eindeutigen Zusammenhang zwischen sozialen Brennpunkten = leidende Menschen und – dem Suchen des Begriffes „Philosophie“.

Daraus schlussfolgernd ergibt sich:
- die Menschen in politisch instabilen Ländern sind stärker an der Philosophie interessiert
- die Menschen in politisch stabilen Ländern sind nicht oder weniger an der Philosophie interessiert
- leiden die Menschen in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen am meisten. Sind dort die sozialen Brennpunkte in Deutschland? Man könnte es so herausdeuten, oder?


2. Was könnten die Hintergründe für das Interesse oder Desinteresse an der Philosophie sein?

Eine plausible Erklärung könnte sein:
Wenn es den Menschen gut geht brauchen sie keine Hilfe, müssen sie nicht Hilfe suchen.
Wenn es den Menschen schlecht geht, dann brauchen sie Hilfe, dann suchen sie nach Hilfe.

Suchen die Menschen Hilfe in der Philosophie? – Ich denke, eindeutig ja!
Finden die Menschen Hilfe in der Philosophie? – Ich denke, eindeutig nein!


3. Jetzt zum wesentlichen Hintergrund dieses Gedankenganges:

Das, was diese Zahlen ausdrücken – und die ich zum ersten Mal am 23.01.2011 im Web fand – das denke ich in ähnlicher Weise schon seit über 10 Jahren:

Die Philosophie ist sehr wichtig für die Menschen, vor allem für die hilfesuchenden Menschen, nur – in der derzeitigen Art und Weise und Verpackung, wie sich die Philosophie präsentiert, ist sie nicht begreifbar und vermittelbar.
D.h., die Philosophie, die Philosophen werden gesucht, nur helfen – in welcher Art auch immer, das tun sie nicht, das können sie scheinbar nicht.


4. Warum können die Philosophen, warum kann die derzeitige Philosophie den Menschen nicht helfen?

- Weil die Philosophen nur Fragen (Nr. 246) stellen und gar nicht mehr gewohnt sind Fragen zu beantworten.
- Weil die Philosophen nicht verstanden werden und die Philosophie nicht verstanden wird.

Seit gut einem Jahr gebe ich in vielfältiger Weise von mir, dass ca. 80% der Philosophen nicht wissen, was „Philosophie“ bedeutet.
Begründet habe ich das hinlänglich in "Was ist Philosophie?" (DI) und in "Gedanken zur Hermeneutik"

In Folge dieser vielen Interpretationen (Hermeneutik) wurde VIELES – das anfangs gut und klar formuliert war – soweit verkompliziert, dass daraus eine eigene – nicht mehr zu begreifende Wissenschaft, die jetzige Philosophie wurde. Dazu beigetragen, zu diesem Wirrwarr des Denkens in der Philosophie hat eindeutig Immanuel Kant. (Nr. 206)

Wenn die Philosophie vor über 2.000 Jahren noch das klare, unverfälschte Denken war, so hat sie heute diesen Anspruch gänzlich, vor allem durch Immanuel Kant verloren. -> siehe dazu "Heraklit neu entdeckt"

Wie soll ein einfacher, geknechteter, hilfesuchender Mensch oder auch ein intellektueller, geknechteter, hilfesuchender Mensch bei der „jetzigen Philosophie“ Hilfe finden?

Der Anspruch auf Hilfe der vielen einfachen, geknechteten, hilfesuchenden Menschen ist nachvollziehbar, nur die „jetzige Philosophie“ mit den "denktoten Philosophen" wird diesem Anspruch nicht mehr gerecht.

Die „jetzige Philosophie“ kann diesem Anspruch nicht mehr gerecht werden, da sie sich weit von sich selbst, vom klaren, unverfälschten Denken entfernt hat.

Abhilfe ist dringend notwendig, aber nicht in Sicht.

Siehe dazu auch "Der blinde Fleck beim Denken"
und die Nr. 130 „Die Philosophie ist die Grundlage alles Wissenschaften


5. Meine Forderung:

In den Schulen muss auf der Grundlage der Philosophie, dies ist „Das klare, unverfälschte Denken“ alles Weitere aufgepfropft werden.
Wenn die Philosophie die Grundlage für alle Fächer in den Schulen wird, dann haben später Politiker, Demagogen, Kirchen und Sekten geringere bis keine Chancen mehr unsere Kinder zu verführen.

Das hört sich so wunderbar an, nur, warum ist dies nicht umsetzbar?
Diejenigen, die die Macht haben, wollen die Macht nicht aufgeben oder Teile der Macht abgeben – es sei denn, sie werden dazu gezwungen.
-> Siehe dazu die "Machtausübung durch die Soziopathen unter uns" (DI)
und meinen "Aufruf an die Intellektuellen" vom Sept. 2017

Diejenigen, die aktuell (23.01.2011) die Macht haben, können sich, wie jetzt in Ägypten geschehen, mittels Facebook und Twitter organisieren, um die wirklich Mächtigen zur Aufgabe zu zwingen, nur was kommt danach? Danach kommen mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit neue Machtstrukturen mit neuen Mächtigen.

Einschub am 15.10.2014 und rückblickend auf diese Gedanken hier vom 23.01.2011: Es war scheinbar für mich leicht vorauszusagen, was kommt = neue Machtstrukturen. Zusätzlich haben wir heute die Krisenherde Ukraine, Syrien und IS. Im Hintergrund sind immer Soziopathen zu finden, die ihre Macht ausbauen - bis sie durch größere Macht gestoppt werden. Beten hilft hier nicht, denn da verliert man seinen Kopf, wie uns die IS zeigt. Noch mal: Zu stoppen sind Soziopathen nur durch größere Macht. Ende Einschub

Auch hier wird die Philosophie keine Hilfe anbieten können, weil sie selbst, die Philosophie durch die Hermeneutik zu komplex und zu unverständlich geworden ist. Hinzu kommt, dass die Philosophen sich nicht bewusst sind, nach welchen Prinzipien sie handeln. Siehe dazu "Den blinden Fleck des Denkens", wenn nicht schon weiter oben gelesen und "Bewusstsein" und "Die 2 Lebensprinzipien nach Ulrich H. Rose"


6. Wie kann es besser werden, wenn die Philosophie, welche die Grundlage aller Wissensgebiete sein müsste, in sich faul ist und weiter fault?

Dazu eine weitere Frage: Wie soll es besser werden, wenn die Mehrzahl der Philosophen, die das klare unverfälschte Denken beherrschen sollten, sich schwachsinnig der Hermeneutik ergeben und ihrem unbewussten Machtstreben verfallen sind und populistische Meinungen kundtun, nur um als Fettauge zu fungieren?
-> siehe dazu auch die Nr. 240 "Kritik an Richard David Precht und DIE ZEIT "Über Richard David Precht und seinen Artikel „Stellt die Schule auf den Kopf“ in „DIE ZEIT Nr. 16“ vom 11.04.2013 und die Nr. 337 "Peter Sloterdijk - armes Menschlein"

Abhilfe schaffen würde nach meinen Überlegungen (und weil die Philosophie keine wirkliche Hilfe darstellt – obwohl händeringend von Hilfesuchenden der ganzen Welt gesucht) nur das Einpflanzen von „Antiaggressions-Chips“ in die Gehirne der Menschen, oder wir überlassen Robotern die Herrschaft über uns. (DI)
Nur, die Crux liegt darin, dass jemand diese Roboter programmieren müsste. Ein Erdling sollte es wegen der fehlenden Intelligenz (DI) nicht sein. Und unter den wenigen Weisen auf dieser Erde hier denjenigen zu finden, der beim Programmieren dieser Roboter nicht doch gerade irgendwelche Störungen in seinem Gehirn erleidet – durch Krankheit, durch falsche Nahrungszufuhr, durch unkontrollierte Dopamin- oder Serotoninschübe, u.s.w., - nein - das ist ein zu unsicheres Unterfangen, welches auch in der Zerstörung der Erdlinge und vielleicht sogar der Erde münden könnte.

Einschub am 18.05.2016: Neuerdings tauchen "Hirnoptimierer" auf, die mittels einer Kopfkappe, welche die Hirnströme ermittelt, unter den Stichworten "Neurofeedback" und "Hirnstimulation" Konzentrationsstörungen, wie AHDS, minimieren. Ein Experte für Neurotechnologie sei hier genannt: "Zack Lynch" Was resümiert er u.a.: "Er glaubt an das große Geschäft" Meine Anmerkung zu diesem Resümee: Zack Lynch sollte mal bei sich den Gehirnoptimierer anwenden! Ende Einschub

Bei den aktuellen Machtstrukturen, die wir auf dieser Erde haben bin ich mir auch nicht sicher, ob die Erdlinge sich hier an ihren eigenen Haaren aus dem Sumpf von Macht und Intrigen herausziehen können.

Die indirekte Antwort habe ich schon mehrmals gegeben:
Wir Menschen sind nicht intelligent.
Wir können vielleicht über intelligente Prinzipien diskutieren, nur leben können wir sie nicht.

Ulrich H. Rose vom 23.01.2011

D.h. wir haben die große Chance uns selbst zu zerstören.
Wenn wir weiter nach den uns bekannten – aber unbewusst ablaufenden – Machtstrukturen handeln, dann werden wir diese Chance auch nutzen.

Wir Lebewesen auf diesem Planeten Erde im Jahre 2011 sind alles nur Tiere.
Wir Menschen unterscheiden uns keinen Deut von den Tieren, wenn man die selbstzerstörerischen und lebenserhaltenden Triebe als Maßstab nimmt.


7. Deshalb liebe Menschen und vor allem Wissenschaftler:

Macht empirische Studien, um meine Erkenntnis "Der blinde Fleck beim Denken" (Nr. 137) bestätigt zu sehen, dass wir Menschen nicht intelligent sind.
Wenn diese Erkenntnis in den Schulen gelehrt wird, dann kann der Einzelne vielleicht erahnen, wie er ist und vor allem erahnen, was der Sinn des Lebens sein könnte:

A. Durch Gescheitheit an die Hebel der Macht zu gelangen um zu Raffen und demzufolge Leid und Unglück über die Menschen zu bringen, oder

B: Durch intelligentes Verhalten ein liebevolles Miteinander zu leben mit der Folge "glücklich zu sein"

Wenn nach intelligenten Regeln das liebevolle und rücksichtsvolle Miteinander der Menschen ausgerichtet wird und wir intelligentes Verhalten in unseren Schulen lehren und dann auch danach leben, erst dann gibt es Hoffnung für uns auf ein freidvolles Leben miteinander.

Nachsatz:
Mir ist klar, wie illusorisch diese, meine Forderung nach intelligentem = liebvollem und fürsorglichem Verhalten der Menschen ist.

Nur, wann wollen wir damit anfangen????????? Doch jetzt und sofort, oder?

Und die erste Voraussetzung dazu?????????????
-> Den Soziopathen unter uns die Macht nehmen, da sie uns ALLE (direkt oder indirekt) in der Hand haben.

Ulrich H. Rose vom 23.01.2011
veröffentlicht am 17.05.2011
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Passender Querverweis auf die Nr. 185 "Das Denken in den Epochen"

Siehe die Idealvorstellung eines besseren Lebens, die Nr. 266 "Die Menschlichkeitsfabel von Ulrich H. Rose"
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Wenn ein Philosoph einem antwortet ...

Wenn ein Philosoph einem antwortet ... Wenn ein Philosoph einem antwortet versteht man überhaupt nicht mehr was man ihn gefragt hat. Spruch von André Gide

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Ist nicht die ganze Philosophie wie in Honig ...

Ist nicht die ganze Philosophie wie in Honig ... Ist nicht die ganze Philosophie wie in Honig geschrieben? Wenn man hinsieht, sieht alles wunderbar aus, wenn man aber nochmals hinsieht, ist alles fort. Nur der Brei ist übrig. Spruch von Albert Einstein

Sehr zutreffend beschrieben, und dann noch von Albert Einstein. Das hat Gewicht!
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Philosophen sind noch nicht einmal Suchende

Philosophen sind noch nicht einmal Suchende ... Philosophen sind noch nicht einmal Suchende, denn sie wissen ja gar nicht, dass sie nichts wissen. Erst dann, wenn sie das wüssten und spürten, dass mit ihnen etwas nicht stimmt und aktiv versuchten die Wahrheit herauszufinden - erst dann könnte man von Suchenden sprechen. Spruch von Dieter Vollmuth

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Philosophen hängen im Verstand und deshalb ...

Philosophen hängen im Verstand und deshalb ... Philosophen hängen im Verstand und deshalb können sie die Wahrheit nicht erkennen, selbst dann nicht, wenn man sie ihnen sagt. Ein Philosoph, der nicht mehr im Verstand hängt, ist kein Philosoph mehr, sondern auf dem Weg zu erkennen, dass er ein Weiser ist. Spruch von Dieter Vollmuth

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Die Philosophen versuchen Lösungen zu erdenken die

Die Philosophen versuchen Lösungen zu erdenken ... Die Philosophen versuchen Lösungen zu erdenken, die sie gar nicht erdenken brauchen, weil es zu jedem Problem die logische Lösung gibt. Das Problem und die Lösung - auch wenn sie zeitlich getrennt sind - gehören immer zusammen. Deshalb ist die logische Lösung bereits im Problem enthalten. Nur wenn man den Fokus auf das Problem richtet und sich dabei festbeißt und verspannt, kann man die Lösung nicht sehen. Denn, um die logische Lösung zu erkennen, müsste man sich nur entspannen und den Blick sich weiten lassen. Spruch von Dieter Vollmuth vom 10.08.2015


Hier geht es weiter zu "Gedanken über unsere heutigen Philosophen"

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